Beitragsarchiv Beiträge 2012/13

Natur-Alm-Schule

Schule


erobert


die Alm


30 SchülerInnen der Naturparkmittelschule Neumarkt statteten vor Kurzem der Weiten Alm am Fuße des Zirbitzkogels einen Besuch der besonderen Art ab.

Nicht der übliche Schulausflug mit Almbesichtigung stand hier am Programm. Die SchülerInnen waren stattdessen gefordert aktiv zu helfen, um Futterflächen für Weidetiere zurückzuerobern und so die Arbeitswelt rund um das Thema Almwirtschaft aber auch ökologische Zusammenhänge kennen und verstehen zu lernen. Nachhaltiges Wirtschaften ist das Ziel des ETZ (Europäische Territoriale Zusammenarbeit) Projektes ALPA, das derzeit im Naturpark Zirbitzkogel – Grebenzen läuft und vom Technischen Büro für Ökologie, Peter Hochleitner (Mariahof, Landesvogelschutzwarte) gemeinsam mit dem Almexperten Michael Machatschek im Auftrag des Naturparkvereines in zwei Bereichen am Zirbitzkogel umgesetzt wird. Themen wie Energie, Wasser und vor allem weidewirtschaftliche Aspekte sind Schwerpunkte dieses, mit Projektpartnern aus Slowenien, Kärnten und der Steiermark durchgeführten, Almprojektes.

Peter Hochleitner: “Essentiell ist die Einbindung der Grundeigentümer – von Anfang an werden alle Maßnahmen zusammen mit den Bewirtschaftern vor Ort entwickelt und umgesetzt. Wir wollen Denkprozesse initiieren, altes Wissen neu entfachen, den an die natürlichen Gegebenheiten angepassten Umgang der Nutzenflächen forcieren”, so Hochleitner. Es seien ja auch die Landwirte die danach weiterarbeiten müssen. Almen erfüllen eine Vielzahl an Funktionen für deren Aufrechterhaltung eine entsprechende Beweidung erforderlich sei. Sorgsamer Umgang sei deshalb von großer Bedeutung.

In der Projektumsetzung ist Natur lesen angesagt, denn nicht alles darf umgeschnitten, sprich geschwendet werden. Die Lebensbereiche von Wildtieren, die Verstecke, Beeren und Knospen als Nahrungsgrundlage sind zu berücksichtigen. Birkhühner beispielsweise leben ind er sogenannten Kampfwaldzone (Waldgrenze). Weiter oben, in den baumlosen Regionen, lebt das Schneehuhn. Wacholdergebüsche mit schmackhaften Wacholderbeeren bedecken allerdings bereits weite Flächen der Weide, ebenso Almrausch oder Heidelbeeren. Hier wird der Almwirtschaft die Grundlage genommen. Weidegras kommt kaum noch durch. Ein ausgewogenes Gleichgewicht mit Lärchen-Zirbenwiesen, auch ein landschaftlich schön und reich strukturierter Lebensraum mit schmackhaften Kräutern und Gräsern, kann durch gezielte Maßnahmen entstehen.

Also, ran an die Arbeit.

Ausgestattet mit großen Astscheren gingen die SchülerInnen voller Elan ans Werk und entfernten einen Teil der Gebüsche – nicht alles, nur so viel, dass ein Mosaik aus Lärchen, Zirben, Gebüschen und einzelnen Fichten entstehen kann. Gar nicht so einfach wie sich bald herausstellte, Gruppenarbeit war angesagt. Nach der anstrengenden Holzarbeit gab es ein kräftiges Gulasch mit Knödel und Kuchen, von lokalen Bäurerinnen zubereitet.

Im nächsten Jahr werden die Kinder die Alm wieder besuchen um das Ergebnis ihrer Arbeit zu begutachten.

(Bericht – Murtaler Zeitung vom 1. Nov. 2012)














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